Gabi stellte in einem Forum die Frage: " Sonja, kannst du an Beispielen festmachen, wo die Unterschiede zwischen deinem LHC und dem BC beim Hüten liegen ? Wie lösen die beiden dieselbe Aufgabenstellung? " Also, meine beiden Hunde, LHC Shadow und BC Jim, trainieren beide an kleinen Gruppen Schafe ( 4- 20 ) und bekommen natürlich immer die Schafrasse oder Mischung, die zum zu erreichenden Trainingsziel am besten passt. In der Arbeitssituation, z.B. Umtrieb oder Ausbruch von 100- 120 Muttern mit Lämmern setze ich LHC und BC ein. Beide Hunde werden in Richtung Koppelgebrauchshund ausgebildet, sind aber unterschiedlich weit im Ausbildungsstand. Die Priorität liegt beim BC, der inzwischen auch als Koppelgebrauchshund Einsatz in einem landwirtschaftlichen Betrieb findet. Entscheidende Unterschiede: BC Jim zeigt Auge, "hypnotisiert" die Schäflein in die gewünschte Richtung. Er arbeitet in der für den Border Collie typischen schleichenden Haltung mit tiefer Rute, nimmt die Schafe regelrecht "auf die Nase". Er ist sehr viel schneller, wendiger und verfügt über eine größere Ausdauer als sein LHC Kollege Shadow. " Walk on, Jim "         Foto von Jeanny Jim kann auf größere Entfernungen als Shadow den Kontakt zu Schafen aufnehmen. Diesen hält er auch problemlos auf größerer Distanz, er kann dem Menschen dabei zuhören und die Schafe exakter als Shadow arbeiten. Dabei bleiben die Schafe wesentlich ruhiger als bei der engeren Arbeit. So siehts jedenfalls im Idealfall aus. Die wenigen LHC´s die ich außer Shadow an Schafen gesehen habe, bellen kräftig um Bewegung in die Schafe zu bringen, das macht Shadow gar nicht. Da er aber im Gegensatz zu seinem Borderfreund kein,  bzw.  loses Auge hat, braucht es eine andere Strategie, um die Schafe davon zu überzeugen, dass er hier der Wolf ist.  Er überzeugt mit Sicherheit in der Ausstrahlung und er setzt sich mit Entschlossenheit und vor allem Körperpräsenz durch. Eigentlich ist Shadow 57 cm groß, an den Schafen kommen 10 cm dazu, bestehend aus hochgetragener Rute und Brusthaartoupet.   Rein informativ- Shadow ist ein Nachfahre von Lightmyfire di Cambiano. Der Zwinger von Maria Teresa Garabelli bildet ausser im Trail  erfolgreichen Border Collies bis heute auch Langhaarcollies in Italien an Schafen aus. Auch die Rhineweld Collies in Ungarn züchten Langhaarcollies und  arbeiten mit ihnen an der großen Herde.  Je nach Betriebsart/  Verwendungsmöglichkeit bildet man den LHC auch gern als Herdengebrauchshund aus. Gelegentlich hört man mal von Wanderschäfern, die den LHC oder Mixe daraus den Altdeutschen Schlägen vorziehen. Zurück zu Shadow und Jim Das Nachtreiben Die Rhönschafe gehen zwar ruhig, aber kleben sehr am Menschen. Sie sollten mich nicht überholen, darum wäre ein größerer Abstand als auf dem Foto zwischen Shadow und Schafen wünschenswert. Beide Hunde balancieren die Schafe beim Nachtreiben sorgfältig und selbstständig aus, der eine kontrolliert sie mit Auge, der andere schiebt mit Präsenz, gegebenfalls mit Seitenremplern. Das Flankieren Beide Hunde kennen Flankenkommandos rechts und links. Aufgrund seiner Arbeitsweise kann ich BC Jim weiter herausflankieren- LHC Shadow kann auf weiten Flanken den Schafkontakt nicht halten und ist bei schnellen wendigen Schafen zu langsam. Das Stoppen Den BC kann man problemlos beim Stoppen hinlegen, er bleibt im Arbeitsmodus, hält per Auge den Schafkontakt, arbeitet im Liegen  weiter. Den LHC bringt ein Platz- Kommando leicht aus dem Arbeitsmodus. Er muß dann zum Weiterarbeiten erst einmal wieder in Gang kommen, darum, die Langnase arbeitet flüssiger mit Steh- oder Sitz Kommando. Die Stimme Mein Shadow arbeitet für einen LHC eher untypisch ohne Stimme, bzw. nur auf Kommando " Laut". Auch neigt der LHC eigentlich mehr zum "heeling", dem Zwicken in die Fersen, Shadow konnte bisher darauf verzichten weil die Schafe immer wieder kooperativ waren. Wollen Schafe nicht gehen, beeindruckt mein BC durch Auge und blitzschnelle Flanken. LHC Shadow rempelt sie eher seitlich oder von hinten mit Schulter oder Brust an.